Erfahrungsbericht von Jonas Frey

Mit-Arbeiten & Mit-Leben

18 Monate den Alltag mit den Gästen teilen

Jonas Frey – 24 Jahre jung, seit Kurzem ein erfolgreich abgeschlossenes Studium in Sozialer Arbeit und wohnhaft in der WG unserer Rehabilitationseinrichtung. Für 18 Monate hat uns Jonas neben seinem Studium in Köln unterstützt. Dabei ging sein Engagement weit über die Mitarbeit in den Dienstleistungen hinaus: Als Mithelfer in den alltäglichen Aufgaben, Fahrer und Mitarbeiter im Straßencafé und Ansprechpartner in der WG opferte er viel seiner Freizeit für unseren Dienst und unsere Männer. Nun wird er uns Ende Juli für eine Ausbildung zum Landwirt verlassen.
Wir sind überaus dankbar für seine wertvolle und treue Hilfe über diese vielen Monate und wünschen ihm Gottes Segen auf seinem weiteren Lebensweg.
In diesem Blog-Eintrag wird er euch von seiner Motivation für unsere Arbeit und seinen Erfahrungen bei Hands of Hope erzählen. Viel Spaß beim Lesen.

Ich bin zu Hands of Hope gekommen, weil ich eine wirklich sinnvolle Art, Menschen zu helfen, gesucht habe. Beim Studium der Sozialen Arbeit hab ich gemerkt, dass Menschen mit Problemen alle möglichen Hilfsangebote annehmen können, viele dieser Angebote den Leuten aber immer nur ein Stück weit helfen. Bei Hands of Hope dagegen wird auf allen Ebenen geholfen. Am wichtigsten ist für mich, dass Jesus im Mittelpunkt steht. Ich durfte hier erleben, dass sich durch Gottes Gnade und Liebe das Leben um 180 Grad drehen kann. Als Kind Gottes hat man eine komplett neue Identität: Man ist bspw. nicht mehr der kaputte Drogenabhängige, der man früher mal war, sondern man ist ein Heiliger, gehört zur königlichen Priesterschaft, und alle Sünden der Vergangenheit sind für immer zugedeckt. Durch diese Tatsache kann man aus dem allertiefsten Sumpf gezogen werden.

Die Arbeit bei Hands of Hope sah für mich etwas anders aus als der typische ‚9 to 5‘ Job. Wir leben, arbeiten, essen zusammen und verbringen häufig gemeinsam Freizeit – wie eine große, bunte Familie. Da ich mit den Gästen in einer WG gewohnt habe, gab es öfters mal herausfordernde Situationen. Aber für mich war diese Zeit sehr bereichernd und ich durfte hier lernen, auch im Alltag Jesus nachzufolgen.

Viel lernen konnte ich auch beim Arbeitstraining, sowohl praktisch und pädagogisch als auch geistlich. Wir sitzen nicht den ganzen Tag im Stuhlkreis und reden dabei über unsere Gefühle, sondern wachsen am wirklichen Leben, mit all seinen Schönheiten und Herausforderungen.

Durch die Arbeit draußen im Garten kann man sehen, dass man fähig ist, mit den eigenen Händen etwas zu gestalten. Man muss im Team arbeiten und auch schon mal über seine eigenen Grenzen gehen.

Wenn man so eng aufeinander lebt und den ganzen Tag miteinander zu tun hat, bleiben Konflikte natürlich nicht aus. Aber genau wie Eisen durch Eisen geschärft wird, kann dadurch sehr viel Positives entstehen. Sehr schöne Momente waren für mich, wenn man sich in Konflikten bewusst gegen seinen eigenen Stolz entscheidet, den anderen um Vergebung bittet und Versöhnung stattfinden kann.

Am wichtigsten ist für mich, dass Jesus im Mittelpunkt steht. Ich durfte hier erleben, dass sich durch Gottes Gnade und Liebe das Leben um 180 Grad drehen kann.

Ganz besonders bei Hands of Hope ist für mich die Liebe, die untereinander herrscht. Als Gast ist man hier nicht ein ‚Klient’, sondern eher ein Bruder (bzw. Kind für die älteren Kollegen ;)). Wir sitzen in einem Boot und sind alle gleich auf Gottes Gnade angewiesen, man ist also als Mitarbeiter nicht etwas Besseres.

Für mich war das Jahr bei Hands of Hope genau das Richtige. Ich durfte sehr viel lernen und feststellen, dass Nachfolge Jesu nichts mit Langeweile zu tun hat, sondern ein riesiges Abenteuer sein kann.

Für mich war das Jahr bei Hands of Hope genau das richtige. Ich durfte sehr viel lernen und feststellen, dass Nachfolge Jesu nichts mit Langeweile zu tun hat, sondern ein riesiges Abenteuer sein kann.